Die Bürgschaftsbank Hessen war zu Besuch auf dem Baumwipfelpfad “Forest Adventures” in Bad Camberg!
Die Bürgschaftsbank Hessen war zu Besuch auf dem Baumwipfelpfad “Forest Adventures” in Bad Camberg!
Die Bürgschaftsbank Hessen war zu Besuch in der Boulderhalle Block Barock in Fulda. Die zwei Gründer haben hier ihr faszinierendes Hobby zum Beruf gemacht – mit Erfolg! In diesem Interview sprechen Sebastian Emmert und Roger Senf von der VR Bank Fulda eG über das erfolgreiche Projekt aus Sicht der Hausbank.
Die Bürgschaftsbank Hessen war zu Besuch in der Boulderhalle Block Barock in Fulda. Die zwei Gründer haben hier ihr faszinierendes Hobby zum Beruf gemacht – mit Erfolg! In diesem Interview spricht Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda über das erfolgreiche Projekt.
Die Bürgschaftsbank Hessen war zu Besuch in der Boulderhalle Block Barock in Fulda. Die zwei Gründer haben hier ihr faszinierendes Hobby zum Beruf gemacht – mit Erfolg! In diesem Interview sprechen sie ausführlich darüber.
Die Bürgschaftsbank Hessen war zu Besuch in der Boulderhalle Block Barock in Fulda. Die zwei Gründer haben hier ihr faszinierendes Hobby zum Beruf gemacht – mit Erfolg!
Jochen Ruths ist Präsident des Handelsverbands Hessen, Aufsichtsrat der Bürgschaftsbank Hessen und Unternehmer mit einem Modegeschäft in Friedberg. Wir haben ihn zur aktuellen Lage befragt:
Was sind – in aller Kürze – die wichtigsten Aufgaben des Handelsverbandes Hessen und wen vertreten Sie?
Der Handelsverband Hessen vertritt die Interessen von 7.200 Mitgliedsunternehmen mit 200.000 Beschäftigten in 17.000 Arbeitsstätten auf einer Verkaufsfläche von 22 Mio. qm und einem Jahresumsatz der Branche von 51 Mrd. Euro. Professionell, regional und breit aufgestellt, sind wir gemeinsam für die hessischen Händlerinnen und Händler da.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage im Handel, nach zwei Jahren Pandemie und Kriegsausbruch?
In den vergangenen zwei Jahren hat der Verlauf der Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns und Corona-Maßnahmen die Entwicklung der Handelsbranche stark beeinflusst. In zwei Jahren seit dem ersten Lockdown gab es insgesamt 569 Verkaufstage im stationären Handel. An 263 Tage waren unsere Läden (46% der Gesamttage) geschlossen, oder mit Einschränkungen im stationären Nonfoodhandel belegt. In Folge sind die Frequenzen und Umsätze im stationären Handel stark zurückgegangen.
Auch nachdem die 2G-Beschränkungen im Einzelhandel weggefallen sind, erreichen große Teile der Branche nach wie vor nicht das Umsatzniveau der Zeit vor Corona. Am meisten haben nach wie vor Händler in Innenstadtlagen zu kämpfen. Viele Einzelhändler in den Innenstädten verzeichnen nach wie vor ein erhebliches Umsatzminus. So sind ganze Stadtzentren bedroht. In der Folge kommen vor allem die Hauptgeschäftslagen, deren Geschäftsmodell auf hohe Kundenzahlen ausgerichtet ist, nur sehr langsam aus dem Krisenmodus. Dies ist eine dramatische Entwicklung, denn ohne lebendigen Einzelhandel gibt es keine attraktiven Innenstädte und Stadteilzentren.
Besonders stark betroffen sind dabei kleinere und mittelständige Unternehmen in Branchen wie dem Bekleidungs- und Schuhhandel. Von diesen beurteilen mehr als die Hälfte die aktuelle Geschäftslage im Frühjahr 2022 als schwierig.
Der Handelsverband Hessen schaut mit großer Besorgnis und Betroffenheit auf die schrecklichen Entwicklungen in der Ukraine und denkt voller Anteilnahme an die Menschen vor Ort.
Zusammen mit unserem europäischen Dachverband EuroCommerce und anderen europäischen Wirtschaftsverbänden fordern wir, dass diese Maßnahmen mit den USA und anderen Partnern koordiniert werden. Dabei wird unsere Branche die Politik bei den Maßnahmen unterstützen, die notwendig sind. Die Maßnahmen müssen dabei so klar wie möglich gefasst werden, sodass die Unternehmen, die sie einhalten müssen, Rechtssicherheit erhalten. Die Situation hat sich bereits auf unsere Mitglieder ausgewirkt, die in der Ukraine und in Russland tätig sind. Dabei werden Sie politische Unterstützung bei der vor Ort Betreuung ihrer Mitarbeitenden benötigen.
Gibt es in Hessen eine besondere Situation, die sich von der in anderen Bundesländern unterscheidet?
Mit seiner zentralen Lage in der Mitte von Deutschland, umringt von vielen Nachbarn, stand Hessen gerade in den letzten zwei Jahren im Fokus. Das Rhein-Main-Gebiet lebt von seiner Internationalität. Den Wegfall von Messen und Veranstaltungen haben wir in Hessen besonders gemerkt und auch durch die Homeoffice-Regel haben sich viele Kaufgewohnheiten stark verändert und das z.T. nachhaltig. Gleichzeitig war es auf nationaler und regionaler Ebene oft nicht leicht, die unterschiedlichen Regeln während der Corona-Pandemie nachzuvollziehen. Während beispielsweise in Bayern Baumärkte geöffnet hatten, waren bei unseren Nachbarn in Mainz Eisdielen geöffnet. Dabei standen wir Hessen dazwischen und die Regelungen änderten sich teilweise wöchentlich.
Was sind jenseits der Corona-Pandemie und des Krieges in Osteuropa in naher Zukunft die dringendsten Themen des Handels?
Aus dem aktuellen Geschehen ergeben sich Folgen und Herausforderungen für den Handel, die sich nicht isoliert betrachtet lassen. So ist die Entwicklung der Innenstädte ein Zukunftsthema, dass uns auch weiterhin beschäftigen wird. Auch die Digitalisierung im Handel, Stichwort dynamische Entwicklung des Onlinehandels, ist ein allgegenwärtiges Thema. Aber auch Klimawandel und Nachhaltigkeit sind weiterhin Themenschwerpunkte, die uns auch in Zukunft begleiten werden.
Was sind die wichtigsten Wünsche des Handels an die Politik?
Aufgrund der immer noch anhaltenden Folgen der Coronapandemie, bedarf es weiterhin der Unterstützung von Seiten der Politik für den Handel. Wir brauchen eine Investitions- und Innovationsoffensive für Stadt und Handel. Die von der Ampelkoalition geforderte Transformation der Wirtschaft muss durch gezielte Fördermaßnahmen zur Digitalisierung und für den Handelsstandort Innenstadt unterstützt und begleitet werden. Zudem müssen bessere Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung im Einzelhandel und die Aufwertung der beruflichen Bildung zur Zukunftssicherung der Branche geschaffen werden. Viele Händler haben in der Corona-Krise ihre eigenen privaten Rücklagen aufgebraucht und haben jetzt keine Optionen mehr, in die Zukunft zu investieren. Hier ist die Politik aufgefordert, den Händlern unter die Arme zu greifen und dafür Sorge zu tragen, dass diese nicht abgehängt werden.
Welche Bedeutung haben die Sicherheiten der Bürgschaftsbank Hessen bei der Kreditvergabe für Handelsunternehmen?
Die Bedeutung von Bürgschaften spielt eine zentrale Rolle für den Handel, da die aktuellen Geschehnisse (Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg) zu herausfordernden Bankgesprächen führen. Kapital zu erhalten ist somit für viele Teile der Handelsbranche schwierig geworden. Die Bürgschaftsbank Hessen spielt hier eine zentrale Rolle, gemeinsam mit anderen Akteuren aus der Hessischen Wirtschaft wird Verantwortung für unseren Wirtschaftsstandort übernommen, um nachhaltigen Wohlstand zu sichern.
Als Vertreter Ihres Verbandes arbeiten Sie ja eng mit der Bürgschaftsbank Hessen zusammen – wie haben Sie diese Zusammenarbeit bisher erlebt?
Die Zusammenarbeit mit der Bürgschaftsbank Hessen ist auf allen Ebenen unserer Organisationen sehr vertrauensvoll, offen und professionell. Aktuell sind verlässliche Partnerschaften wichtiger denn je. Ich persönlich kann sagen, dass ich mit großer Freude mit meiner fachliche Expertise an der Arbeit der Bürgschaftsbank teilhabe. Gleichzeitig lerne ich immer wieder von den Experten der anderen Wirtschaftszweige und natürlich von den Fachleuten der Bürgschaftsbank.
Welchen Einfluss haben die deutschen Bürgschaftsbanken auf den Kreditzugang kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)? Mit dieser Frage beschäftigte sich 2014 die Promotion von Anke Valentin an der Edinburgh Napier University. Das Ergebnis war eindeutig: Ohne Bürgschaftsbanken wären viele Kredite gar nicht vergeben worden. Im Rahmen der Studie hatte die Doktorandin 157 kleine und mittlere Unternehmen befragt, die von der Bürgschaftsbank Hessen unterstützt worden waren. Aus der damaligen Doktorandin Anke Valentin ist Frau Prof. Dr. Anke Haag geworden, sie lehrt an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen – jetzt traf sie ihren damaligen Förderer Michael Schwarz, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen wieder.
Frau Prof. Haag hatte seinerzeit selbst an der THM studiert, da diese jedoch kein Promotionsrecht hat – und weil es so spannend war – ging sie für ihre Doktorarbeit nach Edinburgh. Seit 2021 ist sie nun an alter Wirkungsstätte Professorin für allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Corporate Banking.
Seinerzeit hatte Michael Schwarz der Studentin Zugang zu den befragten 157 Unternehmen aus dem Bestand der Bürgschaftsbank Hessen ermöglicht – ein Glücksfall für die junge Frau, die mehrere Institute angefragt hatte, weil so ihr Vorhaben erst möglich wurde. Neben der Wiedersehensfreude freuten sich Frau Prof. Haag und Michael Schwarz auch über die aktuelle PwC-Studie, die im Grunde zum gleichen Ergebnis kommt wie Jahre zuvor die Doktorandin, dass nämlich das Bürgschaftswesen eine wesentliche, in vielen Fälle gar essenzielle Rolle bei der Finanzierung des Mittelstands spielt.
Für die Zukunft avisierten die beiden eine regelmäßige Zusammenarbeit, vor allem sollen Mitarbeiter der Bürgschaftsbank den Studierenden der Betriebswirtschaftslehre aus der Praxis berichten, angedacht ist aber auch eine Neuauflage der Studie aus dem Jahr 2014 anhand neuer Daten, so dass sich auch Entwicklungen ablesen lassen.
Wie sehen hochrangige und damit sehr gut informierte Vertreter der hessischen Wirtschaft die aktuelle Lage des Landes? Wir haben mit Wolfgang Kramwinkel, dem Präsidenten der Arbeitgeberverbände des hessischen Handwerks (AHH) gesprochen.
Eine Folge der Pandemie ist die zunehmende Materialknappheit. Was bedeutet dies für die Handwerksbetriebe und deren Kunden?
Nicht nur Material ist knapp, auch die Rohstoffpreise steigen. Beides zusammen ist eine unkalkulierbare Situation für Planungen in der Fertigung und Einteilung von Mitarbeitern. Außerdem müssen wir den Kunden leider eine Preisgleitklausel in die Angebote schreiben und können bei Auftragserteilung keine festen Termine nennen, bzw. müssen die Fertigstellungen verschieben.
Die Betriebe haben volle Auftragsbücher, können die Arbeiten jedoch teilweise nicht ausführen, das geht soweit, dass Betriebe Kurzarbeit anmelden müssen. Der Kunde hat die Unsicherheit bei den Preisen und den Lieferzeiten. Man kann heute sagen, dass sich diese Situation bis Mitte 2022 oder sogar bis in den Herbst des nächsten Jahres hinziehen wird. Trotzdem bleiben wir optimistisch, da die Auftragslage im Handwerk noch positiv ist.
Arbeitgeber dürfen ja ihre Mitarbeiter nicht fragen, ob diese gegen Covid19 geimpft sind. Gibt es mittlerweile vermehrt Auftraggeber, die aber genau diese Information verlangen?
Diese Diskussion wird von den meisten Mitarbeitern nicht verstanden. Unseren Kollegen ist bewusst, in welcher Situation der Betriebsinhaber gegenüber seiner Kundschaft ist. Denn die Mitarbeiter sind bei den meisten Gewerken in täglichem Kundenkontakt und diese möchten sicher sein, gesunde Arbeiter bei sich im Umfeld zu haben. Dazu gehört die Pflicht, als Arbeitgeber zu wissen, welchen Status die Mitarbeiter haben, um dem Kunden die Antwort geben zu können, geimpft oder ungeimpft. Ich kenne Fälle, bei denen Kunden abgelehnt haben, Ungeimpfte bei sich arbeiten zu lassen.
Die aktuelle Regelung erschwert außerdem unsere Pflicht, Gefährdungsbeurteilungen für Baustellen und den eigenen Betrieb zu erstellen. Wie kann ich eine Gefahr beurteilen und geeignete Maßnahmen ergreifen, wenn ich die Randbedingungen nicht kenne?
Was ist Ihr größter Wunsch an die neue Bundesregierung?
Das ist eine ganze Liste:
- Investitionen stärken, gerade auch im privaten Bereich, da dies im Handwerk als erstes ankommt.
- Senkung der Steuerlast für Unternehmen, die in Deutschland weit über dem Schnitt der EU liegt.
- Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung: Um die Zukunftsaufgaben im demografischen Wandel zu bewältigen, brauchen wir diese Anerkennung.
- endlich Abbau der Bürokratie, dazu klare Ziele definieren, die Digitalisierung dazu nutzen und kurze Genehmigungswege der Behörden.
Wie sehen hochrangige und damit sehr gut informierte Vertreter der hessischen Wirtschaft die aktuelle Lage des Landes? Wir haben Michael Konow, den Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, gefragt.
Herr Konow, die erhoffte Erholung der Wirtschaft in Form eines „V“ scheint sich zumindest in 2021 noch nicht einzustellen. Gibt es aus Ihrer Sicht auch in der Wirtschaft so etwas wie „Long Covid“ und mit welchen Maßnahmen kann die Wirtschaft gegensteuern?
Die Herbstumfrage der IHK Fulda zeigt, dass sich der Geschäftsklimaindex mit 114,5 Punkten wieder auf Vorkrisenniveau befindet. Auch die Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda liegt mit 2,7% annähernd auf Vollbeschäftigungsniveau. Insofern beobachten wir insgesamt eine deutliche Erholung. Allerdings nehmen auch die Risiken, die in Teilen auf die Corona-Pandemie zurückgeführt werden können, zu.
Ein „rarer Rohstoff“ sind Fachkräfte. Wie ist aktuell die Lage und welche Maßnahmen können aus Ihrer Sicht abhelfen?
Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Fulda zeigt, dass mit 73% der Fachkräftemangel – noch vor steigenden Energie- und Rohstoffpreisen mit 61% – als größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der kommenden zwölf Monate gesehen wird. Über die Hälfte der regionalen Unternehmen haben Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung und auf einen Bewerber kommen 2,4 offene Ausbildungsplätze. Wir müssen stärker auf die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland setzen. Besonders das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit Erleichterungen für Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten sollte zukünftig stärker und unbürokratisch zum Zuge kommen. Daneben müssen wir weiterhin an der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf arbeiten, um gerade die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen.
Was ist Ihr größter Wunsch an die neue Bundesregierung?
Vor uns liegen viele epochale Herausforderungen – ob Abmilderung der Klimakrise, demographischer Wandel, Bewältigung der Corona-Pandemie – die nur gemeinsam mit der Wirtschaft gelöst werden können. Umso mehr hoffe ich, dass der gesellschaftliche Wert des Unternehmertums von der neuen Bundesregierung wieder stärker in den politischen Diskurs genommen wird. Konkrete Forderungen an die neue Bundesregierung haben wir übrigens auf Ebene der hessischen IHKn in einem Impulspapier zusammengetragen. Wenn sich viele unserer Forderungen im Koalitionsvertrag wiederfänden, wäre schon einmal viel gewonnen.