F A L L B E I S P I E L
Mit Ahle Wurscht und Vier-Sterne-Bett am Hohen Meißner
Seit über zwanzig Jahren lockt die Jausenstation am Fuße des Hohen Meißner im nordhessischen Bergland Freunde der regionalen Küche an. Die Schwestern Roswitha Pflüger und Marion Ackermann-Weiland dachten anfangs an ein kleines Land-Café, in dem sie die hofeigenen Produkte, gefertigt nach den traditionellen Rezepten ihrer Eltern, anbieten würden. Daran hat sich im Grunde bis heute nichts geändert, nur dass die Jausenstation mittlerweile das bekannteste und begehrteste Restaurant-Café mit eigener Bäckerei, Wursterei und Käserei, zwei angegliederten Feinkostgeschäften sowie einer Pension in Nordhessen ist.
Wenn’s um die Wurst geht, erhalten die Schwestern seit 1999 Unterstützung von Sohn und Neffe Matthias Pflüger. Auch er hat die Tradition fest im Blick: Mit der Nordhessischen Ahle Wurscht und der Alboiner-Edelsalami versucht er, so nah wie möglich an die gute alte Hausschlachtung anzuknüpfen – und das mit Erfolg. Die Schweine stammen von einem 20 Kilometer entfernten Hof, wo sie mit hofeigenem Getreide aufgezogen und dann geschlachtet werden. Anschließend gehen die Fleischhälften in den Betrieb der Jausenstation und werden dort noch schlachtwarm mit natürlichen Gewürzen zu Würsten verarbeitet. Diese erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass die vorhandenen Kapazitäten für Herstellung und Lagerung der Wurstwaren bald nicht mehr ausreichten.
Daher begann Pflüger vor wenigen Jahren, über einen Neubau nachzudenken: Dabei wollte er nicht nur die Reife- und Lagerräume für die Wurst erweitern, sondern auch gleich Übernachtungsmöglichkeiten schaffen, um die Jausenstation insgesamt noch attraktiver zu machen – gerade in dieser touristisch wenig erschlossenen Region. Die Finanzierung des ambitionierten Plans bereitete dem 38-Jährigen jedoch zunächst einige Kopfschmerzen, ihm fehlten die sogenannten banküblichen Sicherheiten. Rat kam schließlich von seiner Hausbank, die dem jungen Unternehmer empfahl, auch die Bürgschaftsbank Hessen (BB-H) einzubinden.
Die Mitarbeiter der BB-H erkannten schnell, welches Potential in der kulinarischen Perle im hessischen Bergland schlummert und stellten Pflüger die Sicherheit, die das Risiko der Hausbank erheblich senkte. So fiel es der Hausbank leichter, die Finanzierung zu übernehmen. Vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) gab es gleich vier Sterne für die neue Pension mit ihren sechs Doppelzimmern, so dass die Jausenstation nun in vielerlei Hinsicht eine echte Bereicherung im ansonsten touristisch wenig erschlossenen Hessischen Bergland darstellt. Hausherr Matthias Pflüger ist mehr als zufrieden, denn, so der Unternehmer, „dieser Betrieb, der mittlerweile 25 Leute beschäftigt, ist nicht nur für uns, sondern für die ganze Region sehr wichtig.“