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Ich sehe was, was du nicht siehst
Im Falle eines Wasserschadens kann ein Laie kaum die exakte Ursache direkt und fehlerfrei erfassen: „Da kommt Wasser aus der Wand“ reicht eben noch nicht für eine echte Diagnose. In einer solchen Situation hilft Markus Schmerer. Sein Motto: „Ich sehe was, was du nicht siehst“, das Mantra der LOCATEC Ortungstechnik GMBH, bei der Markus Schmerer seit 2014 Franchisenehmer ist. Er kann mit über 15 verschiedenen Messtechniken und Methoden den exakten Ort des Schadens finden – beste Voraussetzungen für die richtige Reparatur. Doch bevor Schmerer als selbstständiger Unternehmer sehen konnte, was andere nicht sehen können, musste er seine Hausbank überzeugen, denn so eine Existenzgründung braucht Startkapital. Dank einer Bürgschaft von der Bürgschaftsbank Hessen (BB-H) hatte er schließlich Sicherheiten, die andere nicht haben.
Die LOCATEC Ortungstechnik GmbH wurde in Deutschland im Jahr 2000 gegründet. Mit mehr als 60 Standorten und über 130 Einsatzfahrzeugen ist LOCATEC der marktführende Anbieter für Schadenerstservices bei Feuchte- und Leitungswasserschäden und ein bevorzugter Dienstleistungspartner für Gebäudeversicherer, Hausverwaltungen, Trockner, Sanierer, Installateure und Immobilienbesitzer. Seit 2016 gehört LOCATEC zur texanischen DWYER GROUP, mit 14 Franchise-Marken derzeit die weltweit größte internationale Firmengruppe von Franchisesystemen im Dienstleistungsbereich. Jahrelang war Markus Schmerer als Messtechniker bei LOCATEC angestellt gewesen, bis ihn sein ehemaliger Chef 2014 fragte, ob er es sich vorstellen könne, das Vertragsgebiet Kassel als Franchisenehmer zu übernehmen.
Schmerer gefiel der Gedanke, sich selbständig zu machen – und so wurde die Übernahme in die Wege geleitet. „Da ging schon ein kleiner Traum in Erfüllung“, sagt Schmerer. Doch für die Realisierung des Projekts war ein größerer Kreditrahmen fällig. „Bei meinem ersten Bankbesuch bekam ich gleich eine klare Empfehlung“, so der gelernte Elektrotechniker: „Mit einer Bürgschaft der Bürgschaftsbank Hessen als Absicherung könne man die Konditionen des Kredits bei der Hausbank verbessern“, erinnert sich Schmerer. Gemeinsam mit seiner Bank stellte er den Bürgschaftsantrag bei der BB-H und wartete auf die Zusage. „Ich war schon etwas ungeduldig“, lacht Schmerer, in dessen Gewerk es vor allem auf Schnelligkeit ankommt. „Doch jetzt war ich nicht in der Rolle des Durchleuchters, sondern wurde selbst von der BB-H gründlich durchleuchtet, meine Geschäftszahlen, mein Businessplan und meine Unternehmerfähigkeiten wurden gründlich und trotzdem zügig bewertet.“
Als dann das Go in Form einer Bürgschaftsurkunde kam, stand der Übernahme nichts mehr im Wege: Schmerer zog mit dem Unternehmen 25 Kilometer weiter Richtung Heimat und investierte in neue Messgeräte, Drohnen und Ortungsmethoden. Außerdem setzte er alles daran, den direkten Kundenkontakt mehr zu pflegen, als es sein Vorgänger zuvor tun konnte: „Der wohnte mehrere hundert Kilometer entfernt. Da ist es klar, dass der direkte Kundenkontakt eingeschränkter stattfand als wir es jetzt leisten können.“ In seiner Branche dennoch kein leichtes Unterfangen: „Viele Kunden lernen uns unter unangenehmen Umständen kennen – wer freut sich schon über Schäden am Eigentum – und wünschen sich trotz Zufriedenheit mit unserer Leistung verständlicherweise kein baldiges Wiedersehen.“ Allein auf die Weiterempfehlung mochte Schmerer sich nicht verlassen. Also zog er von Tür zu Tür, hatte seine Augen und Ohren stets überall: „Ich habe viel mit bestehenden Kunden, aber auch mit potenziellen Neukunden gesprochen und so auch herausgefunden, in welchen Bereichen wir vielleicht außerdem helfen können“, berichtet Schmerer, der im Auftrag der Feuerwehr dann auch schon mal Drohneneinsätze für eine Lageübersicht nach Schadenereignissen fliegt.
Auch in der aktuellen Situation sieht Schmerer weiterhin das Entwicklungspotenzial seines Unternehmens: „Wir haben mittlerweile sieben feste Mitarbeiter. Aber wir wollen weiter wachsen, auch um der Vielzahl an Neuaufträgen gerecht zu werden.“
Eine Finanzierung mit der BB-H als Bürgen würde er auch anderen Unternehmern empfehlen: „Das alles wäre wohl nicht möglich gewesen, wenn die BB-H keine Bürgschaft übernommen hätte“, resümiert Schmerer. „Meinen Kunden empfehle ich schließlich auch, die Leitungen oder die Bausubstanz vom Profi prüfen zu lassen. Es gibt schon Sicherheit, wenn ein Fachmann hinter die Fassade schaut.“ Die Berater der BB-H sahen seine unternehmerischen Fähigkeiten, stellten die Sicherheiten für die Geschäftsübernahme und damit die Weichen für den weiteren Geschäftsweg. Sodass Schmerer seinen Kunden zeigen kann, was sie nicht sehen können.