Michael Schwarz ist seit dem 1. Januar 2005 Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen und wechselt zum September in den aktiven Ruhestand. In der Zeit ist viel passiert auf der Welt, in Deutschland und in Hessen.

Herr Schwarz, welche Veränderung in Ihrem Hause war für Sie die bedeutendste in Ihrer Zeit als Geschäftsführer?

Das war die schon vor meinem Eintritt in die BB-H begonnene Entwicklung zu einem aktiven Dienstleister für die hessischen Unternehmen, aber auch für Banken und Sparkassen, mit denen wir sehr gut zusammenarbeiten. Dies hat sich immer weiter ent- wickelt und verstetigt. Wir sind ein aktiver und mobiler Dienstleister und in ganz Hessen präsent.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung für die hessische Wirtschaft in den kommenden Jahren?

Wir haben drei Corona-Jahre hinter uns. Die Folgen gebrochener Lieferketten, belasten die Unternehmen zum Teil noch immer. Für die von den Unternehmen hierfür aufgenommenen KfW-Darlehen setzt nun die Tilgung ein. Durch den Krieg in der Ukraine und die Folgen hieraus kommt die Wirtschaft nicht auf einen positiven Pfad. Gleichzeitig haben wir in Deutschland einen Stau bei Unterneh- mensinsolvenzen. Es ist zu befürchten, dass eine Welle entstehen könnte, die vermehrt Unternehmen mitreißt.

Was geben Sie Ihrem Nachfolger auf den Weg, worum sollte er sich besonders kümmern?

Die Bürgschaftsbank Hessen ist gut aufgestellt. Wir haben sehr gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte. Unsere Risikotragfähigkeit ist robust. Wenn das so bleibt, wird die Bürgschaftsbank weiterhin ein stabiler Fels in der Bandung sein.

Sie stammen ja aus dem Norden Deutschlands und leben nun schon lange im idyllischen Rheingau. Bleiben Sie Hessen auch nach dem Ende Ihrer beruflichen Zeit erhalten?

Als ich jung war und gefragt wurde, wo ich gerne leben würde, hatte ich gesagt: „Entweder an der Ostsee oder am Starnberger See.“ Das Leben hat uns dann in die Mitte Deutschlands nach Hessen geführt. Hier fühlen wir uns sehr wohl. Angenehm ist für uns auch die Nähe zum Frankfurter Flughafen als Tor zur Welt, die wir gerne noch etwas weiter erkunden möchten. Kurzum, wir leben sehr gerne in Hessen, am Rhein, im Rheingau und wollen hier bleiben.