Freiberufler genießen vor allem die positiven Seiten ihrer selbstständigen Tätigkeit. Dem stehen jedoch oft auch Unsicherheiten gegenüber, über die sich jeder Existenzgründer und Selbstständige rechtzeitig Gedanken machen sollte. Man wird sicherlich nicht jedes denkbare Risiko von vorneherein vermeiden können, aber mit ein paar Schritten lässt sich die Selbstständigkeit auch für Zeiten absichern, in denen es mal nicht so gut läuft.

Absichern sollten sich Existenzgründer und Selbstständige vor allem für Zeiten, in denen es nur wenige Aufträge gibt oder sie gar ausbleiben. Durch eine Stabilisierung der Selbstständigkeit und des Geschäftsmodells lässt sich einiges an Sicherheit gewinnen.

Absichern durch breiten Kundenstamm

Am besten lässt sich das Verlustrisiko durch Streuung minimieren. Dieses u. a. aus der Finanzwelt bekannt Prinzip (Diversifizierung) sollten auch Existenzgründer und Selbstständige beherzigen. Am besten gelingt dies mit einem breiten Kundenstamm. Sicherlich bringt ein namhafter großer Kunde Geld, Reputation und Referenzen, aber es entsteht eine einseitige Abhängigkeit von genau jenem Kunden.

Bricht der Kunde beispielsweise einmal weg, steht wohlmöglich sofort die gesamte Selbstständigkeit auf dem Spiel. Kann man sich dagegen über einen breiten Kundenstamm absichern, verringert sich auch das Risiko sich der Willkür dieses Auftraggebers auszuliefern. Auch die Abhängigkeit von diesem Unternehmen, dem Markt und wirtschaftlichen Veränderungen der Branche können Gründer und Selbstständige so deutlich reduzieren.

Gründungsexperten raten daher dazu, das eigene Geschäftsmodell durch das Verbreitern des Kundenstammes abzusichern, um das eigene Risiko möglichst breit zu streuen. Am besten gelingt dies durch eine systematische Akquise.

Absichern durch gemischte Auftragsformen

Nicht nur durch einen breiteren Kundenstamm lässt sich das eigene Geschäftsmodell absichern. Am besten fahren Existenzgründer und Selbstständige auch mit gemischten Auftragsformen, also mit mittel- bis langfristigen Aufträgen, die ein regelmäßiges Einkommen sichern, und mit kurz- bis mittelfristigen Projekten. Letztere werden auf Anfrage abgearbeitet.

Damit lässt sich das regelmäßige Einkommen ganz gut absichern. Gründer und Selbstständige können daher mit einem fixen Grundbetrag rechnen und diesen durch Honoraraufträge erhöhen.

Im Übrigen bietet ein Kunde allein selten ein hochpreisiges Honorar, tolle Aufträge, hervorragende Reputationen und gewinnbringende Kontakte gleichzeitig. Meistens ist es eher so, dass diese Bedürfnisse von Existenzgründern und Selbstständigen von unterschiedlichen Kunden befriedigt werden.

Absichern durch Rücklagen

Die Einnahmen aus der Selbstständigkeit schwanken in der Regel von Monat zu Monat. Oftmals sind die Einnahmen auch kaum planbar. Hinzu kommen saisonale Schwankungen wie Feiertage, Urlaubs- und Ferienzeiten. Das Finanzamt meldet sich darüber hinaus auch regelmäßig und verlangt Steuern in Form von Vorauszahlungen.

Gründer und Selbstständige können ihr Geschäftsmodell gegen finanzielle Schwankungen absichern, in dem sie beispielsweise zwei Girokonten eröffnen – dabei daran denken, dass diese möglichst kostenlos sind. Das eine Konto wird für alle beruflichen Geldeingänge verwendet und das andere ist dagegen privater Natur. Von dem geschäftlichen Konto kann sich der Gründer ein Gehalt auszahlen und diesen Betrag monatlich auf das private Konto überweisen. Mit dem, was sich auf dem privaten Konto befindet, wird der Lebensunterhalt bestritten. Der Rest verbleibt als Rücklage auf dem Geschäftskonto oder wird entsprechend angelegt.

Die finanzielle Trennung ist durchaus sinnvoll, weil Gründer und Selbständige dadurch private und geschäftliche Ausgaben nicht miteinander vermischen, stets den Überblick über die Einnahmen behalten und ihr Geschäftsmodell gegen Schwankungen absichern können.